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Neue Sucheinstellungen bei Google: In dieser Woche müssen Webseiteninhaber, die besonders viele illegale Inhalte auf ihren Sites anbieten, mit Abstrafungen rechnen – aber nicht mit einem Rauswurf aus dem Index. Denn Google will mit seinem aktuellen Update gegen Urheberrechtsverletzungen vorgehen. Berücksichtigt dabei aber nicht die eigenen Angebote wie YouTube oder andere Communities wie Facebook und Twitter. Wie passt das zusammen?

Seit Monaten wird das Thema Urheberrecht im Netz heiß diskutiert. Zunächst im Zusammenhang mit ACTA und STOPA, nun mischt auch die Suchmaschine Google – im weitesten Sinne – beim Thema Urheberrecht mit. Denn: Der Suchmaschinenbetreiber hat ein neues Update, beziehungsweise neue Sucheinstellungen aktiviert, die grobe Urheberrechtsverletzungen mit einem schlechteren Ranking abstrafen sollen. Webseiten, die illegale Inhalte anbieten – dies betrifft vor allem Filesharing-Dienste – sollen im Laufe der Woche Rankingverluste erleiden. Komplett verbannt werden diese Sites nicht aus dem Index, sofern Google dazu nicht gerichtlich aufgefordert wird. Über ein Meldesystem ist es möglich, Beschwerde einzureichen und Webseiten zu melden. Angeführt wird die Liste der „Melder“ von den Rechteinhabern, beispielsweise aus der Musikindustrie, die seit vielen Jahren gegen die illegale Verbreitung und Veröffentlichung von Songs oder Musikalben im Netz kämpft.

Google legt Beschwerdeliste im Transparency Report offen!

Dokumentiert werden diese Beschwerden im sogenannten Transparency Report, bei dem auffällig wird, dass ein bestimmter Dienst nicht auftaucht, obwohl um ihn seit vielen Jahren Urheberrechtsdiskussionen geführt werden: YouTube! Die Google-eigene Videoplattform wird gesondert bewertet – was für ein komischer Zufall! Dies dachte sich auch Danny Sullivan vom Searchengineland Blog und fragte beim Unternehmen nach. Dessen Antwort war: „Wir behandeln YouTube wie jede andere Site. Aber wir glauben nicht, dass unser neuer Algorithmus große Auswirkungen auf populäre Angebote mit nutzergeneriertem Inhalt haben wird.“ Auf erneutes Nachfragen erklärte Google weiter, es gäbe noch andere Kriterien, die zu einer Abstrafung aufgrund von Urheberrechtsverletzungen führen würden.

Doppelmoral bei Google?

Steckt hinter dem jüngsten Update von Google eine Art Doppelmoral – Urheberrecht schützen, aber nicht um jeden Preis?! Will Google lediglich die eigenen Dienste schützen? Nein, denn auch Facebook und Twitter werden laut Suchmaschinenbetreiber nicht herab gesetzt. Hier handelt es sich um User Generated Content, der auf Facebook und Twitter veröffentlicht wird. Darüber hinaus bemühe sich beispielsweise YouTube, illegale Inhalte und Rechtsverletzungen zu unterbinden, in dem Videos nicht mehr angezeigt werden.

Was haltet Ihr von den neuesten Updates von Google? Müssten auch YouTube, Facebook und Twitter von diesen Verlusten betroffen sein, obwohl deren User die Inhalte online stellen? Oder sind die sozialen Netzwerke einfach zu wichtig für den Nutzer, die Suche und Google?!

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